Interview mit Rockass, 2003

Die Berliner Punk´n´Roll-Band Rockass existiert seit Anfang 2002. Das neue Rock´n´Roll-Wunder hat inzwischen die Bühnen in Deutschland und Umgebung erobert und drängt nach Übersee. Junge Energie hat die fünf Berliner im Butterclub zum Interview getroffen.

JE: Fangen wir mal an. Wie lange spielt Ihr schon zusammen?
Utah: Wir beide (zeigt auf Han Solo) haben uns 2001 kennengelernt und sofort angefangen Musik zu machen. Aber komplett sind wir seit Anfang 2002.

JE: Wie habt ihr euch getroffen?
Han: Wir haben uns im LSD-Viertel auf einem Dach getroffen. Utah hat mich gefragt, ob ich eine Zigarette hätte. Dadurch kamen wir darauf, dass wir beide Gitarre spielten. Wir haben dann zuerst in einem besetzten Sanierungshaus mit einer anderen Fünfer-Besetzung geprobt, bis ein fetter Stein durchs Küchenfenster geflogen ist. Das war gerade ungefähr, als Herman Brood in Amsterdam vom Dach gesprungen ist. Kurz darauf haben wir uns aufgelöst.

JE: Hatte Herman Brood eine Bedeutung für Euch, oder warum sagst du das so?
Han: Für mich schon, ich kannte ihn flüchtig. Aber getrennt haben wir uns natürlich nicht deswegen. Ich hab mal mit Flying Sixpacks als Support für Herman Brood and his wild Romance in Wuppertal gespielt. Weihnachten und Silvester hat er immer in Dortmund oder Köln gespielt, da bin ich immer hingegangen. Ne Freundin aus Amsterdam hat ihn immer mal wieder im Café getroffen und Tom, unser erster Sänger bei Rockass, ist sein Nachbar gewesen, ich sage mal ein Bekannter.

JE: Aber eure Referenzbands scheinen doch eher Turbonegro, Nashville Pussy, New Bomb Turks zu sein...
Han: Dann kennst du Herman Brood nicht (lacht)...

JE: Warum wirst du Sexadviser genannt, ich nehme mal an, dass das nicht dein richtiger Name ist?
Sexadviser: Da musst du die anderen fragen...

Firecat: Oder mal 2 Stunden mit ihm verbringen, dann weißt du es.

JE: Hört sich gefährlich an. Ich hab gehört, dass du Randy Black kennst, das fand ich ganz interessant, weil ich den auch kenne.
Sexadviser: Das stimmt, ich hatte jahrelang Schlagzeugunterricht bei ihm. Auf Dauer wird aus so etwas aber oft eher ne Freundschaft, und die Themen verlagern sich mit der Zeit.

JE: Wo wir gerade bei Euren Namen sind - woher kommt denn Bob Supervisor?
Bob: Tja, ich will ja hier keine Mythen zerstören, aber ich glaube, ich hatte mal ne Jacke, auf der stand das drauf... Ne, Spaß beiseite, das ist mein bürgerlicher Name!

JE: Und warum habt ihr euch Rockass genannt?
Firecat: Das hat die meisten Stimmen ergeben.

Han: Außerdem ist es Utahs Spitzname aus Bremen.

Sexadviser: Nene, irgendwie hat das am besten zu uns gepasst.

JE: Rockass? Was bedeutet das denn?
Han: Ein paar Freunde aus New York meinten zu mir, dass es sich für sie übersetzt wie Chaos anhört..., wegen ruckus.

Utah: Nein, das sagt man, wenn Musik ins Bein geht.

Sexadviser: In welches Bein?

Firecat: Wieso heißt ihr denn Junge Energie?

JE: Ok! Worum geht´s in Euren Texten?
Bob: Es sind ironische Geschichten, die eigentlich aus dem Alltag oder aus dem Kopf kommen, hier und da auch ein bisschen Politik.

JE: Wer macht die Songs?
Sexadviser: Im Grunde trägt jeder seinen Teil dazu bei.

Han: Oder ihren...

JE: Was trinkt ihr am liebsten?
Bob: Mate-Drinks...

Han: ...Wodka-Spreequell aktiv oder Southern Comfort...

Firecat: Pilsator!

Utah: Lapin Kulta.

Sexadviser: (rülpst)

JE: Wie lautet euer Lieblingswitz?
Utah: Den habe ich von Bruno gehört, Bruno hier vom Butterclub:
How finds a sheep-grower in New Zealand his sheep in the high grass? (Wie findet ein Neu-Seeländischer Schafzüchter sein Schaf im hohen Gras?)

JE: Und?
Utah: Excelent! (Exzellent!)

JE: Uohhhh ... Danke für das Interview...